Trinkwassergewinnung

Die sichere und zuverlässige Versorgung unserer Kunden mit sauberem Trinkwasser ist für uns eine Aufgabe erster Priorität. Gemeinsam mit unserem Partner Westfalen Weser Netz stellen wir für rd. 10.00 Einwohner in unserem Versorgungsgebiet die Wasserversorgung sicher. Unsere drei Tiefenbrunnen liegen im Negenborner Feld. Sie sind mehr als 100 Meter tief und fördern pro Jahr über 500.000 Kubikmeter Wasser.

Unser Stadtoldendorfer Trinkwasser wird ausschließlich aus Grundwasser gewonnen. Die Einzugsbereiche unserer Wasserwerke liegen in ausgewiesenen Wasserschutzgebieten. Selbstverständlich kontrollieren wir das Grundwasser in diesen Schutzgebieten regelmäßig.
Das aus den drei Brunnen geförderte Rohwasser gelangt in einen zweiteiligen Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 4.000 m³. Der maximale Tagesbedarf beträgt im Sommer durchschnittlich 1.700 m³, im Winter etwa 1.200 m³.

Unser Wasser ist nach deutschem Härtegrad mittelhart und liegt nahezu im Kalkkohlensäuregleichgewicht. Durch Umstände, die auf die Entstehung der Erde zurückzuführen sind, tritt im Rohwasser Arsen auf. Der von der Trinkwasserverordnung festgelegte Grenzwert von 10µg/l wird dabei überschritten. Eine Wasseraufbereitung ist deshalb notwendig. Wir bereiten das in unseren Wasserwerken gewonnene Rohwasser  zu exzellentem Trinkwasser auf.

Trinkwasseraufbereitung

Unter der wissenschaftlichen Begleitung der TU Berlin/Fachgebiet Wasserreinhaltung (Prof. Dr. Jekel) wurde im Hochbehälter Kellberg eine Pilotanlage installiert, die zum Verfahrensvergleich und zur Optimierung verschiedener im Laborversuch entwickelter Techniken zur Entarsenung von Trinkwasser diente. Während einer neunmonatigen Versuchsdauer wurde mit vier verschiedenen Filterverfahren die aufbereitungstechnische Arsenentfernung getestet:

  • Fällung mit Eisen-III-Salz und Flockenfiltration
  • Dosierung von Eisen-II-Salz und Enteisenung
  • Adsorption an Aktivtonerde mit und ohne pH-Wert-Absenkung
  • Adsorption an neu entwickeltem Eisenhydroxid in granulierter Form
  • Die besten Ergebnisse wurden dabei mit der Adsorption an das Eisenhydroxid-Granulat erzielt.
  • Die Anlage setzt neue Maßstäbe in der Aufbereitungstechnik und garantiert, dass der Arsengehalt ständig unter dem festgelegten Grenzwert bleibt.
  • Pro Jahr werden etwa 550.000 m³ Wasser aufbereitet und der durchschnittliche Arsengehalt wird von 23 µg/l auf 3 µg/l gesenkt.

Aufgrund der weltweiten Arsenproblematik im Trinkwasser ist der Neuheitsgehalt dieser Pilotanlage von höchstem Interesse und liefert einen innovativen Lösungsbeitrag für die globalen Fragen der Versorgungssicherheit des Lebensmittels Trinkwasser.

Trinkwasseranalysen

Auswahl von Analysenergebnissen der letzten Untersuchung (Dez. 2019) phys.-chem. Wasseruntersuchung, Einzelparameterauswahl

Prüfergebnisse

Die Analysewerte des Wasserwerks Stadtoldendorf gelten für diese Gemeinden bzw. Ortschaften: Arholzen, Braak, Deensen, Denkiehausen, Emmerborn, Heinade, Lenne, Linnenkamp, Merxhausen, Schorborn, Stadtoldendorf, Wangelnstedt.

Wasserhärte

Die Härte des Wassers wird in Härtegraden gemessen. Ein deutscher Härtegrad (°dH) entspricht dem Gehalt von 10 Gramm Kalk in 1.000 Liter Wasser. Der Deutsche Bundestag hat am 1. Februar 2007 die Neufassung des Gesetzes über die Umweltverträglichkeit von Wasch- und Reinigungsmitteln (Wasch- und Reinigungsmittelgesetz, WRMG) beschlossen. Das Gesetz trat am 29. April2007 in Kraft. Wasser unterschiedlicher Gesamthärte wird danach in drei Härtebereiche eingeteilt.

HärtebereichCalciumcarbonat in Millimol pro Liter (mmol/l)Gesamthärte in Grad deutscher Härte (°dH)
weichbis 1,5bis 8,4
mittel1,5 bis 2,58,4 bis 14,0
hartmehr als 2,5mehr als 14,0

Außerdem wurden die Wasserversorgungsunternehmen gesetzlich dazu verpflichtet, Verbrauchern die Härtebereiche des Trinkwassers anzugeben.

Bei unserem Wasser aus dem Versorgungsgebiet der Stadtwerke Stadtoldendorf treffen die Härtebereiche (1) weich und (2) mittel zu.

Auf Verpackungen von Wasch- und Reinigungsmitteln, die Phosphate oder andere härtebindende Stoffe enthalten, müssen abgestufte Dosierempfehlungen in Millilitern für die Wasserhärtebereiche angegeben werden.